Elternzeit bei Führungskraft ansprechen

Beitrag
Wie bereitest du dich am besten auf das Gespräch über deine Elternzeit mit deiner Führungskraft vor? Und welche organisatorischen Herausforderungen erwarten dich? Die Elternzeit wirft viele Fragen auf. In jedem Fall ist es empfehlenswert, zeitnah das Gespräch mit deiner Führungskraft zu führen. Dabei ist es jedoch wichtig, dass du dich wohl und vorbereitet fühlst, um über diese besondere Phase in deinem Leben zu sprechen. Und keine Sorge: Wie du dich optimal vorbereiten und das Gespräch erfolgreich meistern kannst, erfährst du in diesem Beitrag.

Gute Vorbereitungen treffen

Die Entscheidung, in Elternzeit zu gehen, ist ein bedeutender Schritt in deinem Leben und kann viele Fragen aufwerfen. Dabei geht es nicht nur um emotionale Überlegungen, sondern auch um konkrete organisatorische und rechtliche Aspekte. Eine fundierte Vorbereitung hilft dir dabei, die Übergangsphase in die Elternzeit reibungslos und sicher zu gestalten. Im ersten Schritt ist es dafür hilfreich, alle notwendigen Informationen zu sammeln und dir einen Überblick zu verschaffen. Anschließend kannst du dir überlegen, wie du deine Elternzeit gestalten möchtest und deine eigenen Wünsche festlegen.

1. Informationen sammeln

Bevor dein Baby das Licht der Welt erblickt, ist es gut zu wissen, welche Rechte und Pflichten du und dein:e Arbeitgeber:in haben. Denk dabei auch an Formalitäten wie Antragsformulare, Fristen sowie Voraussetzungen für und die maximale Dauer der Elternzeit, die du in Anspruch nehmen kannst.
Hinweis: Wenn du dich weitergehend zu Elternzeit und Elterngeld informieren möchtest, wirf gerne einen Blick in den passenden Beitrag hier in der Mediathek oder informiere dich bei der Personalabteilung in deinem Unternehmen.
Doch nicht nur Rechte und Pflichten sind wichtig. Baby und Beruf unter einen Hut zu bekommen ist eine Herausforderung, der du mit einer flexiblen Arbeitszeitgestaltung begegnen kannst. Informiere dich daher, welche (flexiblen) Arbeitsmodelle dein Unternehmen anbietet. Denk dabei an die Verteilung der Arbeitsstunden sowie deren flexible Ausgestaltung. Sind z.B. Regelungen für mobiles Arbeiten klar definiert?
Nachdem du dich über die Rahmenbedingungen informiert hast, könnte der nächste Schritt sein, dir wertvolle Tipps aus erster Hand zu sichern. Gehe einfach mal auf deine Kolleg:innen, Personen im Familienkreis oder Freund:innen zu, die bereits in Elternzeit waren. Wer könnte besser wissen, worauf es ankommt? Wenn du Kolleg:innen um Ratschläge bittest, denk daran, um Vertraulichkeit zu bitten – zumindest, bis du das Thema offiziell mit deiner Führungskraft und anderen Teammitgliedern besprochen hast. Jeder Tipp zählt, wenn es darum geht, dich bestmöglich auf die spannende Zeit als frischgebackenes Elternteil vorzubereiten!

2. Eigene Wünsche festlegen

Plane sorgfältig, wie du deine Elternzeit gestalten möchtest. Es gibt einige wesentliche Überlegungen, zu denen du dir am besten frühzeitig Gedanken machen und möglichst konkrete Vorschläge erarbeiten solltest. Vielleicht möchtest du diese Überlegungen mit deinem Partner, deiner Partnerin oder anderen unterstützenden Personen in deinem Umfeld abstimmen. Solche Aspekte könnten z.B. die folgenden sein:
  • Zu welchem Zeitpunkt und für welche Dauer planst du, Elternzeit zu nehmen?
  • Ziehst du in Erwägung, während der Elternzeit zu arbeiten (z.B. in Teilzeit oder als Krankheitsvertretung)? Falls ja, welche Aufgaben(-bereiche) möchtest du übernehmen? Ist es für dich eine passende Option, von zu Hause aus zu arbeiten? Welchen zeitlichen Umfang kannst du anbieten und zu welchen Zeiten?
Hinweis: Ein Blick auf bestehende Arbeitsmodelle deines Unternehmens kann die Planung erleichtern. Doch auch mit eigenen Ideen lässt sich eine gut strukturierte Elternzeit realisieren.
  • Hast du Interesse an Weiterbildungen während deiner Elternzeit? Welche Bereiche wären für dich von Bedeutung? Gibt es Angebote vonseiten deines Unternehmens, oder würdest du in eine eigene Fortbildung investieren?
  • Wie stellst du dir deine Rückkehr in den Beruf vor? Möchtest du deine bisherigen Aufgaben wieder aufnehmen oder dich neuen Herausforderungen widmen? Welches Arbeitspensum strebst du nach deiner Rückkehr an? Wie möchtest du während deiner Abwesenheit den Kontakt zu deinem Team pflegen?
  • Ist es für dich denkbar, während der Elternzeit in dringenden Fällen kontaktiert zu werden? Wenn ja, wie würdest du das bevorzugen?

Ins Gespräch gehen

Wenn du eine Vorstellung davon gewonnen hast, wie du deine Elternzeit gestalten möchtest und dich (im Stadium der Schwangerschaft) sicher genug fühlst, ist es wichtig, deine Führungskraft zeitnah einzubinden. Denn nur gemeinsam könnt ihr für einen reibungslosen Übergang und entsprechende Vorbereitungen sorgen. Für diesen Anlass ist es daher hilfreich, wenn du rechtzeitig einen Termin mit deiner Führungskraft vereinbarst, an dem ihr ausreichend Zeit habt und ungestört sprechen könnt.
Tipp: Sollte dein Gegenüber trotzdem plötzlich unter Zeitdruck stehen oder von anderen Dingen abgelenkt sein, zögere nicht, einen neuen, ruhigeren Zeitpunkt vorzuschlagen. Denn für so ein wichtiges Thema und Gespräch ist der richtige Rahmen entscheidend.
Damit das Gespräch gelassen und effektiv verläuft, können dir außerdem die folgenden Tipps helfen:
  • Versuche, mit einer positiven Einstellung ins Gespräch zu gehen. Zeig, dass du voller Vorfreude auf die kommende Zeit bist – sowohl auf die Elternzeit als auch auf den anschließenden Wiedereinstieg.
  • Mache von Anfang an deutlich, dass es dir darum geht, eine Lösung zu finden, die für beide Seiten optimal ist. Denn ein gemeinsames Ziel vor Augen zu haben, erleichtert die Planung und Abstimmung für beide Seiten sehr.
  • Falls das Lampenfieber zuschlägt, kannst du dir ein kleines Skript zurechtlegen. Zum Beispiel: „Hallo A., danke, dass du dir Zeit für mich genommen hast. Ich erwarte in vier Monaten Nachwuchs und habe vor, nach der Geburt sechs Monate in Elternzeit zu gehen. Ich würde gerne mit dir darüber sprechen, wie wir das am besten gemeinsam hinbekommen können. Dafür habe ich mir schon einige Gedanken gemacht ...".
Hinweis: Reagiert deine Führungskraft nicht so positiv, wie du gehofft hattest – oder ist sogar gänzlich abweisend? Behalte immer im Hinterkopf, dass es dein gutes Recht als (werdendes) Elternteil ist, die gesetzlich verfügbare Elternzeit in Anspruch zu nehmen und für deine Familie da zu sein. Es ist also gut, dieses Recht einzufordern, auch wenn es dir schwerfällt und du auf Unverständnis triffst.

Vertretung & Übergabe planen

Während dieser spannenden Zeit des Elternwerdens kann die Kommunikation mit deiner Führungskraft entscheidend sein. Stell dir vor, wie produktiv und harmonisch das Gespräch und die weitere Zusammenarbeit verlaufen können, wenn du schon mit einigen durchdachten Ideen und Vorschlägen an deine Führungskraft herantrittst. Die folgenden Tipps helfen dir dabei, das zu erreichen:
  • Fasse all deine aktuellen Aufgaben in einer Liste zusammen. So hast du bereits Klarheit über notwendige Vertretungsaufgaben, wenn du darüber mit deiner Führungskraft sprichst.
  • Überlege, welche Teammitglieder am besten geeignet wären, um einige deiner Tätigkeiten zu übernehmen. Wer hat ähnliche Fähigkeiten oder zeigt Interesse an neuen Herausforderungen? Sprich ggf. vorab in einem ruhigen Moment mit einigen Kolleg:innen, um herauszufinden, wer bereit wäre, Aufgaben zu übernehmen.
  • Betrachte die bevorstehende Übergabe als eine Art Reise: Welche Stationen und Zwischenstopps gibt es? Welche wichtigen Meilensteine müssen vor deinem Start in die Elternzeit noch erreicht werden?
  • Denke abschließend daran, wie du alle im Team mit auf diese Reise nimmst. Eine herzliche Nachricht oder ein kurzes Meeting können die perfekte Gelegenheit sein, um alle auf den neuesten Stand zu bringen und für ein gemeinsames Verständnis zu sorgen.

In diesem Beitrag hast du einen Überblick erhalten, wie du dich optimal auf das Gespräch über deine Elternzeit mit deiner Führungskraft vorbereitest und dabei gelassen bleibst. Vergiss nicht, dass Kommunikation der Schlüssel ist: Sei es mit deiner Führungskraft, deinem Team oder anderen Eltern in deinem Umfeld. Durch solche Gespräche kannst du wertvolle Erfahrungen und Einblicke gewinnen. Wir wünschen dir alles Gute für diese besondere Zeit und hoffen, dass dieser Beitrag dir hilfreiche Impulse und Unterstützung bietet!
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
Merckgroup

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Diese Website verwendet nur notwendige Cookies, die keine personenbezogenen Daten enthalten. Details findest du in unserem Datenschutzhinweis.


Mit einem Klick auf "Zum Angebot" akzeptierst du unsere Nutzungsbedingungen.