Den eigenen Alkoholkonsum überprüfen

Selbsttest
Möchtest du wissen, ob dein Trinkverhalten noch im Normalbereich liegt oder ob bei dir die Grenze zwischen Genuss und Sucht bereits zu verschwimmen beginnt? Willst du einmal in dich horchen, um deinen Alkoholkonsum ganz allgemein zu reflektieren? Oder hast du bereits die konkrete Befürchtung, alkoholabhängig zu sein?
Während für viele Menschen Alkohol einfach zu einem geselligen Miteinander gehört, trinken andere in dem Glauben, dadurch ihre Gefühlslagen oder eine bestimmte Situation besser bewältigen zu können. Das Konsumieren von Alkohol ist hierfür jedoch nur kurzfristig hilfreich. Auf Dauer sorgt er nämlich dafür, dass Angstgefühle, Sorgen und Probleme, sowie das Risiko für eine Abhängigkeit, (weiter) wachsen. Als Konsequenz können neben dem steigenden Risiko für eine Depression ebenfalls die Arbeitsleistung und die Gesundheit allgemein darunter leiden. Ein sogenannter risikoarmer Konsum macht es dagegen unwahrscheinlicher, dass sich der Alkoholkonsum negativ auf die Gesundheit auswirkt. Ein gewisses Risiko bleibt allerdings immer bestehen, wenn sich eine Person für den Konsum von Alkohol entscheidet.
Da sich Alkoholismus meist schleichend über die Jahre hinweg entwickelt, ist es oft für Betroffene schwer einzuschätzen, ob ihr Konsum bereits problematisch ist oder noch nicht. Die folgenden Reflexionsfragen bieten dir daher eine gute Basis für eine Selbsteinschätzung zu diesem Thema. Wichtig ist jedoch, dir ausreichend Zeit zu nehmen und alle Fragen für dich ehrlich zu beantworten:
  • Denkst du häufig daran, alkoholische Getränke zu trinken?
  • Verspürst du in dir ein starkes Verlangen nach Alkohol und alkoholischen Getränken?
  • Nimmt Alkohol für dich eine Priorität ein, z.B. in deiner Alltagsgestaltung und Tagesplanung? Planst du beispielsweise deinen Tag so, dass du Alkohol trinken kannst?
  • Ist die Häufigkeit und Menge, in der du Alkohol konsumierst, in der letzten Zeit gestiegen?
  • Ist dir aufgefallen, dass deine Leistungs- und Denkfähigkeit in der letzten Zeit nachgelassen hat?
  • Fällt es dir schwer, an einem Abend nach nur einem Glas aufzuhören?
  • Konsumierst du Alkohol zu unpassenden Zeiten – also zum Beispiel während der Arbeitszeit, beim Autofahren oder während du deine Kinder betreust?
  • Vernachlässigst du andere Interessen und hast das Gefühl, deine Lebensfreude zu verlieren?
  • Nehmen Streitigkeiten zwischen dir und deiner Familie, Freund:innen oder Partner:in zu?
  • Ist es schwierig für dich, ein paar Tage hintereinander keinen Alkohol zu trinken?
  • Erlebst du körperliche oder psychische Beschwerden, wenn du auf Alkohol verzichtest oder den Konsum einschränkst?
  • Konsumierst du weiterhin Alkohol, obwohl du Probleme auf der Arbeit oder in der Familie hast? Trinkst du auch dann noch weiter, wenn Alkohol der Grund dafür ist, dass du deinen Arbeitsplatz verlierst oder eine Trennung erlebst?
  • Ist deine Toleranz gegenüber Alkohol gestiegen – also hast du das Gefühl, mittlerweile mehr trinken zu müssen, um die ursprüngliche Wirkung zu erreichen?
  • Hast du schon öfter wiederholt und erfolglos versucht, weniger oder gar nichts mehr zu trinken?
Womöglich beobachtest du in deinen Gedanken einen inneren Widerstand – nicht nur bei der wahrheitsgemäßen Beantwortung der Fragen, sondern auch bei dem Gedanken, deinen Alkoholkonsum zu beenden und deine damit zusammenhängenden Herausforderungen anzugehen. Das können Gedanken sein wie „So schlimm ist es doch gar nicht“ oder „Ich brauche keine Hilfe – ich kriege das schon alleine hin”. Wenn du einen solchen Widerstand bemerkst, horche nochmal in dich hinein und frage dich, ob du in dir nicht auch andere Stimmen oder ein Bauchgefühl in dir hast, wie zum Beispiel:
  • „Ich habe es nun schon mehrmals allein versucht und es hat nicht geklappt.“
  • „Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, kann es so nicht weitergehen. Meine Gesundheit leidet spürbar.“
  • „Ich fühle mich nicht mehr wie ich selbst – und ich will, dass es mir wieder besser geht.”

Wenn du dich in den obigen Fragen und Aussagen zum größten Teil wiederfindest und es dir bisher nicht gelungen ist, deinen Alkoholkonsum auf eigene Faust zu verringern, solltest du dringend fachliche Hilfe oder anderweitige Unterstützung aufsuchen. Das gilt ab dem Augenblick, ab dem du den Eindruck hast, dass dein Konsum negative Auswirkungen auf dich, deine Beziehungen oder deine Arbeit hat. Je früher du dir Unterstützung holst, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für eine schnelle Rückkehr in die Normalität und das Verhindern einer Abhängigkeit. Eine Reihe von Möglichkeiten werden in unseren weiteren Beiträge aufgezeigt.

Solltest du dir bei dem Ergebnis deiner Reflexion unsicher sein oder anderweitigen Gesprächs- und Unterstützungsbedarf haben, stehen dir die hier aufgelisteten Ansprechpersonen zur Verfügung.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
Merckgroup

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Diese Website verwendet nur notwendige Cookies, die keine personenbezogenen Daten enthalten. Details findest du in unserem Datenschutzhinweis.


Mit einem Klick auf "Zum Angebot" akzeptierst du unsere Nutzungsbedingungen.