Menstruationsbeschwerden: Verlauf, Ursachen & Symptome

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Hast du krampfhafte Schmerzen im Unterleib, wenn du deine Periode bekommst? Leidest du gleichzeitig unter Kopfschmerzen, Übelkeit oder Durchfall? Der Menstruationszyklus ist ein natürlicher Teil des Lebens vieler menstruierender Menschen, und doch sind die damit verbundenen Beschwerden oft ein unterschätztes und normalisiertes Problem. Dieser Beitrag informiert dich daher über das Auftreten, mögliche Ursachen bzw. Risikofaktoren sowie Symptome von Menstruationsbeschwerden.
Hinweis: Viel zu oft wird die Menstruation nur mit Mädchen und Frauen verbunden. Doch nicht alle Frauen menstruieren und nicht alle, die menstruieren, identifizieren sich als Frauen. Auch Trans-, non-binäre oder geschlechtsneutrale Personen können monatlich bluten. In diesem Beitrag wird deshalb der Begriff menstruierende Menschen oder menstruierende Personen verwendet. Damit sind Frauen und weitere Gruppen mit Menstruationserfahrungen gemeint.

Häufigkeit & Verlauf

Menstruationsbeschwerden – auch Perioden- oder Regelschmerzen genannt – sind Schmerzen wie beispielsweise Bauchkrämpfe oder Kopfschmerzen, die während der Periode auftreten. Die Schmerzen werden ca. 24 Stunden nach Beginn der Periode stärker und halten bis zu 2 oder 3 Tage danach an. Rund 70 bis 90 % aller menstruierenden Personen leiden unter solchen Beschwerden. Bei einer von 10 Personen sind die Beschwerden so stark, dass sie jeden Monat für ein bis drei Tage nicht in der Lage sind, ihren Alltag wie gewohnt zu bewältigen.
Die hohen Zahlen bedeuten keinesfalls, dass diese Art von Schmerzen normal und selbstverständlich sind. Vielmehr ist es in unserer Gesellschaft üblich geworden, Menstruationsbeschwerden als einen unausweichlichen Teil des (weiblichen) Lebens zu betrachten.
Hast du dich schon mal bei dem Gedanken ertappt, du müsstest diese Schmerzen aushalten, weil sie „zum Leben dazugehören” und dir dabei möglichst wenig anmerken lassen solltest? Gerade an dieser Stelle ist es wichtig zu erkennen, dass weder du noch eine andere Person Schmerzen bzw. andere Beschwerden jemals als „normales" oder selbstverständliches Element deines Körpers betrachten sollte. Gerade hier ist es entscheidend, die Zeichen und Bedürfnisse deines Körpers ernst zu nehmen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Wenn du wissen möchtest, mit welchen Methoden du (deinen) Menstruationsbeschwerden entgegenwirken kannst, wirf gerne einen Blick in den zugehörigen Beitrag.

Symptome

Menstruationsbeschwerden äußern sich in Form von krampfartigen Schmerzen im Unterleib und Unterbauch. Mitunter kann sich im Menstruationsblut auch Gewebe zeigen, das Flüssigkeit aus der Gebärmutterschleimhaut und Blut enthalten kann. Diese Beschwerden können von einer Vielzahl weiterer Symptome begleitet werden. Dazu gehören:
  • Ziehen im unteren Rücken oder Schmerzen in den Beinen
  • Kopfschmerzen oder menstruelle Migräne
  • Appetitlosigkeit bis zu Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall oder Verstopfung
  • Schwäche und Schwindel
  • Hautrötungen, sog. Flush (anfallartiges Erröten)
  • Schlafstörungen
  • Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und Nervosität
  • Depression
Die Schmerzen manifestieren sich häufig in Form von krampfartigen oder dumpfen Empfindungen, die anhalten, aber auch stechend oder pulsierend sein und episodisch auftreten können. Diese Beschwerden können den Alltag erheblich einschränken und zeigen eine Vielfalt an Intensitätsgraden und Dauer, die von Person zu Person unterschiedlich sein können.

Mögliche Gründe für Menstruationsbeschwerden

Es gibt verschiedene Faktoren, die Regelschmerzen verursachen können. Diese können individuell variieren und hängen oft mit deinem Körper und Lebensstil zusammen. Einige mögliche Gründe können sein:
  • Erhöhter Stress: Stress ist ein häufiger Auslöser für Regelschmerzen. Ein hoher Stresslevel kann sich negativ auf deinen Menstruationszyklus auswirken und die Intensität der Schmerzen erhöhen.
  • Ungesunde Ernährung: Eine ungesunde Ernährung, die reich an entzündungsfördernden Lebensmitteln wie Alkohol, Zucker und Kaffee ist, kann zu verstärkten Menstruationsbeschwerden führen.
  • Mangelnde Bewegung oder übermäßige körperliche Aktivität: Sowohl zu wenig Bewegung als auch übermäßige oder ungeeignete körperliche Aktivität können sich auf deinen Menstruationszyklus auswirken und Schmerzen verursachen.
  • Einstellung zum eigenen Körper und zum Menstruationszyklus: Deine Einstellung und Beziehung zu deinem Körper sowie Zyklus können ebenfalls Einfluss auf die Intensität der Regelschmerzen haben.
  • Medizinische Erkrankungen: Einige medizinische Erkrankungen wie Endometriose, Adenomyose oder Myome können starke Regelschmerzen verursachen. Es ist wichtig, diese Bedingungen von einer ärztlichen Fachperson diagnostizieren und behandeln zu lassen.
Hinweis: Wenn plötzliche, starke Schmerzen auftreten und sich von den früheren Beschwerden unterscheiden, ist es wichtig, dir ärztlichen Rat einzuholen, um mögliche organische Erkrankungen auszuschließen. Bei neu auftretenden Menstruationsbeschwerden, Veränderungen in Bezug auf Schmerzen, Dauer oder Stärke der Blutungen solltest du ebenfalls eine ärztliche Untersuchung in Betracht ziehen. Gleiches gilt für menstruierende Personen jenseits der Wechseljahre, die unerwartet Blutungen haben. In solchen Fällen ist eine umgehende ärztliche Konsultation ratsam.

In diesem Beitrag konntest du dir einen ersten Überblick über die Ursache, den Verlauf sowie die Häufigkeit von Menstruationsbeschwerden verschaffen. Solltest du selbst menstruieren oder Personen mit solchen wiederkehrenden Schmerzen kennen, kannst du dich in einem weiteren Beitrag informieren, welche Wege es zur Linderung von Menstruationsbeschwerden gibt. Dort findest du eine Reihe von praktischen Tipps, die dir weiterhelfen können.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.