Negative Glaubenssätze zur Menstruation im Überblick
BeitragIn der vorherigen Übung hast du deine eigenen Glaubenssätze zur Menstruation aufgedeckt und reflektiert. Diese Lektion wird dir nun einen Überblick über die häufigsten Glaubenssätze geben und dir helfen, deine eigenen Überzeugungen einzuordnen. Lies dir die Inhalte zunächst durch und bearbeite dann die Reflexionsfragen in deinem Workbook, um dich noch weiter mit deinen Glaubenssätzen auseinanderzusetzen und ggf. Vorurteile abzubauen.
Mit der Menstruation verbinden wir häufig Schmerzen. Das ist auch kein Wunder, denn ein Großteil aller Menstruierenden leidet unter Menstruationsbeschwerden. Diese Schmerzen scheinen also sehr typisch zu sein – doch sind sie dann auch gleich normal? Der Gedanke, Schmerzen aushalten zu müssen, allein weil sie weit verbreitet sind, wirft berechtigte Fragen auf. Diese und weitere (negative) Glaubenssätze im Zusammenhang mit der Menstruation sind oft Ergebnisse unserer Erziehung und sozialen Einflüsse. Vielmehr sollten wir uns fragen, warum so viele Menstruierende unter Schmerzen leiden und welche Hilfe ihnen zur Verfügung steht. Daher möchte diese Lektion eine wichtige Botschaft vermitteln: Du hast die Fähigkeit, sie für dich und deine Gesundheit zu verändern.
Mit der Menstruation verbinden wir häufig Schmerzen. Das ist auch kein Wunder, denn ein Großteil aller Menstruierenden leidet unter Menstruationsbeschwerden. Diese Schmerzen scheinen also sehr typisch zu sein – doch sind sie dann auch gleich normal? Der Gedanke, Schmerzen aushalten zu müssen, allein weil sie weit verbreitet sind, wirft berechtigte Fragen auf. Diese und weitere (negative) Glaubenssätze im Zusammenhang mit der Menstruation sind oft Ergebnisse unserer Erziehung und sozialen Einflüsse. Vielmehr sollten wir uns fragen, warum so viele Menstruierende unter Schmerzen leiden und welche Hilfe ihnen zur Verfügung steht. Daher möchte diese Lektion eine wichtige Botschaft vermitteln: Du hast die Fähigkeit, sie für dich und deine Gesundheit zu verändern.
Die häufigsten Glaubenssätze im Überblick
Trotz der Tatsache, dass die Menstruation ein natürlicher Teil des Lebens vieler Menschen ist, existieren eine Reihe an hinderlichen Glaubenssätzen aufgrund gesellschaftlicher Normen, die den eigenen Umgang mit ihr beeinflussen. Nachfolgend erfährst du, welche Glaubenssätze am häufigsten vorkommen und wie du dich von ihnen befreien kannst.
Schmerz & Normalität
Einer der häufigsten Glaubenssätze ist die Vorstellung, dass Menstruation zwangsläufig mit Schmerzen verbunden ist, wie beispielsweise:
- „Regelschmerzen sind normal.”
- „Regelschmerzen muss ich aushalten.”
- „Andere menstruierende Menschen haben auch starke Schmerzen.”
- „Ich übertreibe, wenn ich meine Schmerzen und mein PMS (Prämenstruelles Syndrom) lindern möchte.”
Die Idee, dass Regelschmerzen normal sind und ausgehalten werden müssen, führt dazu, dass wir uns nicht die Hilfe suchen bzw. uns die Hilfe verweigert wird, die uns zusteht. Darüber hinaus hat diese Idee zur Folge, dass wir nicht auf unseren Körper eingehen und uns um uns kümmern. Versuche, deine eigenen Schmerzen zu erkennen und nach Möglichkeiten zu suchen, sie zu lindern, anstatt sie als unvermeidlich hinzunehmen.
Hast du (seit längerem) mit Menstruationsbeschwerden zu kämpfen und möchtest wissen, wie du deinen Schmerzen Beschwerden (langfristig) entgegenwirken kannst? In den Lektionen zum inneren Winter erfährst du mehr dazu.
Produktivitätsdruck
Viele menstruierende Personen fühlen sich während ihrer Menstruation unter Druck gesetzt, genauso produktiv sein zu müssen wie sonst. Diese Überzeugung äußert sich in folgenden Glaubenssätzen:
- „Wenn ich menstruiere, muss ich so weitermachen, wie sonst auch.”
- „Ich muss in jeder Zyklusphase ähnlich produktiv sein.”
- „Meine unterschiedlichen Bedürfnisse haben (am Arbeitsplatz) keinen Platz. Ich muss immer gleich funktionieren.”
- „Ich darf bzw. kann keine Pausen nehmen.”
- „Ich bin weniger wert, wenn ich mir während meiner Blutung eine Pause nehme.”
- „Menstruationsbeschwerden sind kein Grund, sich krankzuschreiben.”
Menstruationsbeschwerden werden gerade in Arbeitsumgebungen oft abgewertet. Daher ist es von großer Bedeutung, eine Team- bzw. Unternehmenskultur zu fördern, in der es selbstverständlich ist, Pausen zu nehmen und auf den eigenen Körper zu hören, ohne das Gefühl zu haben, weniger wert zu sein. Menstruationsbeschwerden sind durchaus ein Grund, sich krankzuschreiben, wenn es notwendig ist.
Scham & Verstecken
Die Menstruation wird oft von Schamgefühlen begleitet und führt dazu, dass viele Menschen versuchen, sie zu verbergen: Warum verstecken wir Tampons auf dem Weg zur Toilette? Warum nehmen wir zyklische Veränderungen in unserer Stimmung oder Energie nicht ernst? Ist es aus Scham vor der Menstruation oder um andere nicht zu verärgern? Hinter diesen Verhaltensweisen verbirgt sich oft die Angst, Diskriminierung zu erfahren oder der historisch bedingte Glaubenssatz, dass die Menstruation unrein und schmutzig sei. Doch um diesen (veralteten) Glaubenssatz loszulassen, könntest du dir folgende Frage stellen: „Warum gilt Menstruationsblut als unrein und schmutzig und anderes Blut nicht?”
Abwertung durch andere
Für menstruierende Personen kann es herausfordernd sein, mit abwertenden Kommentaren oder Blicken umzugehen, besonders wenn bereits häufig diskriminierende Erfahrungen gemacht wurden. Diese Situationen sind für viele oft schwierig und können manchmal auch traumatisierend sein. Versuche, dir in solchen Momenten die Erlaubnis zu geben, deine inneren negativen Überzeugungen zu überdenken und zu verändern. Vor allem dann, wenn du sie aufgrund persönlicher Erfahrungen verinnerlicht hast, was besonders nachvollziehbar ist. Dazu gehört es, Glaubenssätze wie …
- „Es ist nicht in Ordnung, sich während der Menstruation zurückzuziehen.” oder
- „Menstruierende Personen sind irrational.”
aktiv zu hinterfragen und widerlegen. Das gilt auch, wenn es um Erkrankungen und das prämenstruelle Syndrom geht. Weitere Informationen zu PMS erhältst du in einer Lektion zum inneren Herbst.
Tipp: Stell dir vor, dass die Menstruation ein monatliches Wunder ist, bei dem der Körper erstaunliche natürliche Prozesse durchläuft. Versuche dir so zu erlauben, Selbstfürsorge zu praktizieren und deine Bedürfnisse in jeder Phase des Zyklus klar zu kommunizieren, ohne dich von Witzen oder abwertenden Bemerkungen über die Menstruation oder das prämenstruelle Syndrom entmutigen zu lassen. Denn nicht jede Stimmungsschwankung ist auf PMS zurückzuführen, und es ist keineswegs übertrieben, Schmerzen und PMS-Symptome lindern zu wollen.
Insgesamt sollten wir uns daran erinnern, dass unsere Menstruation ein natürlicher Prozess ist, der keinen Grund zur Scham bietet. Jeder Körper ist unterschiedlich, und es ist in Ordnung, eigene Bedürfnisse zu erkennen und zu respektieren.
Du hast nun einen Überblick über die häufigsten Glaubenssätze zur Menstruation bekommen. Nimm dir jetzt wieder ausreichend Zeit, um in Ruhe die Reflexionsfragen in deinem Workbook zu beantworten. Auf diese Weise kannst du deine Glaubenssätze besser einordnen und überlegen, ob und welche Überzeugungen du gerne ändern würdest. Bist du bereit die Eigenschaften des Menstruationszyklus kennenzulernen? Die nächste Lektion gibt dir dafür einen grundlegenden Überblick über die biologischen Abläufe.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.